Im Sommer, der Zeit der Mitternachtssonne, setzt der Strom der “Pilgern” zur nördlichsten Klippe am Nordkap – der Finnmark -, ein. Von Anreisen mit dem Auto, Wohnmobil, Reisebus oder Schiff bis hin zum Fahrrad oder einfach per Pedes – alles ist möglich. Erst 1956 wurde die 30 Kilometer lange Straße gebaut, die jährlich bis zu 180.000 Touristen zum Naturspektakle bringt.
Eine atemberaubende Kulisse entsteht, wenn die Mitternachtssonne über den Horizont gleitet und der Himmel sich in tollsten Orange- und Rottönen einfärbt. Das Naturspektakel lässt sich am besten von den über 300 Meter hohen Steilklippen beobachten.
79 Tage lang kann das Wunder beobachtet werden, um allerdings wirklich eine atemberaubendes Kulisse zu sehen zu bekommen, muss auch das Wetter mitspielen. So manchen Pilger haben dicke Wolken oder Nebel die Sicht geraubt.
Mittlerweile wird das Naturspektakel auch schon ausgiebig touristisch vermarktet und so mancher Nordlandreisende darf dafür etwas tiefer in Tasche greifen. Dafür gibt es auf einer Panorama-Leinwand eine Dokumentation zu den Jahreszeiten am Kap. Oder wie wäre es mit es mit einem Kap-Diplom, welches man sich nach einer kurzen Exkursion in die Geschichte des Kaps erwerben kann. Hier gibt es nahezu alles bis hin zur Postkarte mit Nordkapstempel. Und wer nach all dem Entdecken und Bewundern müde ist kann sich in der Champagner-Bar erholen.
Aber das Nordkap ist im Winter genauso reizvoll. Von der Insel Magerøya können ab dem Ort Honningsvåg Snowscooter-, Bus- oder Hundeschlitten-Touren zum Kap gebucht werden. Seit 1999 ist Magerøya durch einen Tunnel mit dem Festland verbunden.
Weiter östlich von Magerøya auf der Nordkinnhalbinsel ist der nördlichste Festlandpunkt Europas. In das hügelige Hochland Magerøyas sind Bäche, Seen und Moore sowie Schneefelder eingebettet. Selbst im Sommer tauen die Schneefelder nicht vollkommen auf und Rentiere finden hier ihre Abkühlung. Fotoapparat nicht vergessen! 3000 der Tiere leben auf Magerøya, queren nicht selten die Straßen oder lassen sich am Straßenrand nicht aus der Ruhe bringen und bieten somit ein tolles Fotomotiv als Erinnerung an unvergessliche Momente am Nordkap.
Ferner findet man auf Magerøya kleine Fischersiedlungen wie Gjesvaer und Skarsvåg. Unter der Steilküste säumen sich Holzhäuschen um die “Honigsbucht”. Im Fischerhafen laufen die Finnmarkskutter ein.
Hotels und Campingplätze bieten dem Reisenden eine große Bandbreite an Übernachtungsmöglichkeiten. Auch feste Hütten können hier gemietet werden.
Wer noch Zeit hat, kann in den Osten der Insel fahren und Skarsvåg bewundern: ein Loch im Felsen, der sogenannte Kirkeporten, bietet einen grandiosen Blick auf die Klippe.